#workingmom

Neue Woche, neues Glück. Diese Woche soll es richtig kalt werden und bis ins Flachland runter soll vereinzelt Schnee fallen. Tja. Das Jahr neigt sich dem Ende. Und ich habe noch keine Winterreifen drauf. Was nicht so toll ist.
Denn mein Arbeitsweg beträgt fast 30 km pro Strecke und da ich schon morgens sehr früh auf der Straße unterwegs bin, könnte das ziemlich abenteuerlich werden. Zum Glück haben wir aber für morgen früh direkt einen Wechseltermin bekommen. Das heißt, das ich morgen mit der kleinen Knutschkugel fahre – so wie früher. Mein kleiner, alter ka, mit dem mein Mann nun fährt, bekommt nämlich schon heute die neuen Reifen.
So ein Teilzeit Job ist schon was feines. Dienstags bis donnerstags arbeiten. Jede Woche langes Wochenende – Montag & Freitag frei. Naja aber als Hausfrau hat man immer etwas zu tun. Heute zB ist der Wäscheberg dran und ich arbeite ein wenig am Blog. Und montags ist immer Therapie. Ich hole die kleine Heldin um 12h vor ihrem Mittagsschlaf ab. Dann hat sie gut 45 min Zeit, um sich während der Fahrt auszuruhen und dann ist arbeiten angesagt bei logo und physio. Und auch so ist in einem Haus mit gut 160qm eigentlich doch immer was zu tun. Aber immer nur Hausfrau & Mutter?
Ich will nicht sagen, das ich es langweilig fand. Und ich will auch nicht sagen, das ich scharf drauf war, wieder ins Berufsleben einzusteigen. Was man daran gemerkt hat, das ich den Gedanken oder vielmehr die Tatsache wirklich bis zur letzten Minute von mir geschoben habe.
Doch letzten Mittwoch war es tatsächlich soweit und ich hatte meinen ersten Arbeitstag.

Morgens um halb 6 startete ich in den Tag. Machte mich frisch, tauchte mein Gesicht einmal im Farbtopf ein, zog mich an, packte meine Tasche, setzte mich ins Auto. Und fuhr los.image
Tatsächlich war ich nicht ganz so aufgeregt wie ich dachte. Ich glaube, das ich zu dem Zeitpunkt noch nicht wirklich realisiert hatte, was ich da tue.
Nach gut 35 Minuten kam ich an meinem Ziel an. Stempelte ein. Begrüßte meinen Chef und ein paar der anwesenden Kollegen. Wegen Kurzwoche, Krankheit und Umbau im Büro war es nicht ganz so voll.
Ich bekam sofort einen festen Platz zugewiesen am Nachbartisch meiner ehemaligen Tischgruppe. Ich war nicht ganz so traurig, denn so war es auch irgendwie ein Neustart ohne Altlasten, mit denen ich vielleicht ja in nächster Zeit noch konfrontiert werde.
Ich meldete mich an, vergab neue Passwörter, brachte mein Telefon ans Laufen … Musste noch ein paar Dinge mit der EDV klären. Quatschte ein bisschen … Ich war erst mal beschäftigt.
Bis 2 Stunden später meine neue, alte Kollegin kam, die ebenfalls ihren ersten Tag nach Ende der Elternzeit hatte. Sie bekam den Platz mir gegenüber. Ich glaube diese Tatsache erleichterte mir den Start ein wenig. Aber nicht nur das – denn wegen dem Feiertag an meinem eigentlichen ersten Arbeitstag, hatte ich nur eine 2 Tage Woche. Läuft bei mir.
Schon kurz nach der Begrüßung und dem Einrichten ihres Platzes, wo ich ihr zur Hand ging, waren wir dann auch am arbeiten. Ich muss sagen – ich hatte auf dem Gebiet echt wenig Gedächtnislücken. Ein wenig stolz war ich ja schon. Selbstverständlich musste ich trotzdem jede Menge erfragen.
Der erste Tag verging wie im Flug.
Beim Abendessen unterhielten mein Mann und ich uns über meinen Tag. Und irgendwie war ich schon ein bisschen happy. Das alles so gut geklappt hat. Das neue Lebensgefühl. Aber ich realisierte auch, das es nicht nur ein kurzer Ausflug war. Oder eine Eintagsfliege. Nein. Das geht jetzt weiter so.
So am nächsten Tag.

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Auch der 2. Tag verlief gut und ohne Vorkommnisse. Ich traf noch den ein oder anderen Kollegen von damals. Lustig war, das einige dachten, ich sei nur zu Besuch. Tja. Nach allem was ich erlebt habe, hat wohl keiner damit gerechnet, das ich wieder komme. Selbst ich nicht. Noch vor 3 Jahren dachte ich, das ich entweder ganz schnell meinen Platz wieder belegen würde oder aber, wenn wir das 1. Lebensjahr überstanden haben, ich nie wieder zurück gehen werde bzw kann. Konnte ja keiner ahnen, wie sich alles entwickelt. Aber bis jetzt haben sich alle für mich gefreut.
Ich hätte es ja selber wirklich nicht gedacht. Das ich mich gut fühle. Das ich mal wieder selber heißer koche, als gegessen wird. Ich mache mir oft mein Leben selber schwer. So auch dieses Mal. All meine Bedenken waren wohl unangemessen.
Vielleicht liegt es auch an meiner eigenen Einstellung. Es wird nicht mehr so wie früher. Möchte ich auch gar nicht. Ich möchte meinen Job machen und ein friedliches Arbeitsklima. Aber ich möchte nicht mehr alles so nah an mich ran lassen, soviel privates von mir nicht mehr Preis geben. So wie es früher war. Aus Fehlern lernt man eben.

Nicht nur für mich war die Umstellung groß. Auch für die kleine Heldin. War ich sonst immer direkt da, wenn sie morgens wach geworden ist, bin ich jetzt schon im   Auto unterwegs. Also muss der Papa ran. Wecken. Anziehen. Frühstück machen. Tasche packen. Dazwischen wird noch rum geblödelt. Auch während der 15 minütigen Fahrt in die Kita wird viel Quatsch gemacht. Und die kleine Heldin genießt die Papa Zeit in vollen Zügen. Aber wenn ich sie dann abhole am Nachmittag, merkt man ihr schon ein wenig Verlustangst an.

So kann es doch eigentlich nur gut weiter gehen, oder!?
Jetzt ist es also tatsächlich soweit und ich stehe wieder im Arbeitsleben und es fühlt sich fast so an, wie früher obwohl tatsächlich mehr als 3 Jahre vergangen sind …

2 Kommentare Gib deinen ab

  1. nele7214 sagt:

    Danke dir – inzwischen sind sie drauf …

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  2. Dann wird es aber Zeit mit den Winterreifen.

    Liebe Gruesse

    Monika

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